12. Juni 2025
KI im Coaching: Wie künstliche Intelligenz meine Arbeit als Coach und Organisationsberater prägt

Vor einigen Tagen hatte ich die Gelegenheit, mit Coach Marc Kaltenhäuser zu sprechen, der sein Coachingangebot durch ein eigenes KI-Modell erweitert hat. Sein Ansatz und seine Erfahrungen haben mich inspiriert, über die Möglichkeiten nachzudenken, die KI im Coaching bietet – und natürlich auch über die Grenzen, die es gibt. Meine Gedanken und Erkenntnisse möchte ich hier mit Ihnen teilen.
KI-gestütztes Coaching: Eine spannende Ergänzung – aber nicht für jeden
KI kann im Coaching eine echte Bereicherung sein. Sie analysiert komplexe Fragestellungen, bleibt dabei neutral und ist rund um die Uhr verfügbar. Besonders spannend finde ich, dass manche Menschen es tatsächlich einfacher finden, mit einer KI über schambehaftete Themen zu sprechen, als mit einem menschlichen Gegenüber. Aber – und das ist ein großes Aber – nicht jeder fühlt sich mit einer KI als Co-Coach wohl. Und das ist völlig in Ordnung.
Denn für mich bleibt die Persönlichkeit im Coaching das A und O. Zwischenmenschliche Dynamiken, Empathie, das berühmte Bauchgefühl – das alles kann eine KI (noch) nicht ersetzen. Auch wenn KI-Modelle immer besser darin werden, empathisch zu reagieren, bleiben sie Werkzeuge. Und wie bei jedem Werkzeug braucht es klare Spielregeln: ethische Leitplanken, transparente Datensicherheit und ein Hosting, das Vertrauen schafft. Denn nur so kann Akzeptanz entstehen.
KI als Ergänzung, nicht als Ersatz
Wenn ich einen Coach auswähle, frage ich mich: Passt diese Person zu mir? Hat sie die nötige Expertise? Ähnlich sehe ich das bei KI-gestützten Lösungen. Sie können eine großartige Ergänzung sein, aber sie sind nicht für jede Situation geeignet. Gerade bei sensiblen Themen bleibt der persönliche Kontakt für mich unverzichtbar.
Für weniger komplexe Fragestellungen kann es jedoch durchaus hilfreich sein, kostenlose KI-Systeme wie ChatGPT zu nutzen. Aber – und hier kommt der Haken – die Qualität der Antworten hängt stark davon ab, wie präzise die Eingaben formuliert sind. In unserem Artikel zum Thema Agentic AI haben wir das genauer beleuchtet. Es zeigt sich: KI ist ein mächtiges Werkzeug, aber sie braucht den richtigen Umgang, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
KI im Coaching: Die Mischung macht's
Auch bei Accso beschäftigen wir uns intensiv mit dem Einsatz von KI – nicht nur im Coaching, sondern in vielen Bereichen der Organisationsentwicklung und des Softwareengineerings. Marc Kaltenhäuser hat in unserem Gespräch betont, wie wichtig es ist, dass KI-gestützte Lösungen den individuellen Coaching-Ansatz widerspiegeln und dabei Vertrauen und Sicherheit gewährleisten. Seine Erfahrungen mit der Entwicklung seines eigenen KI-Coaches haben mir gezeigt, wie viel Potenzial in dieser Technologie steckt – aber auch, dass sie klare Grenzen hat.
Am Ende bleibt für mich eine Erkenntnis: Die Mischung aus Mensch und Maschine macht’s. KI kann eine großartige Unterstützung sein, aber sie wird den persönlichen Austausch nie vollständig ersetzen. Und das ist auch gut so. Denn am Ende sind es unsere Persönlichkeit, unsere Empathie und unsere Fähigkeit, echte Verbindungen zu schaffen, die den Unterschied machen.
Ich freue mich darauf, diesen Weg weiterzugehen – und meine Erkenntnisse mit Ihnen zu teilen.