Meetup iSAQB-Community Rhein/Main
Architekturarbeit gegen den Klimawandel – Ein Lehrplan für Softwarearchitekt:innen
Galt die IT lange Zeit als Lösung vieler Probleme, die in Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen, ist sie mittlerweile selbst Gegenstand von Optimierungsbetrachtungen geworden. Ineffiziente Programmierung, oft hervorgerufen durch die Notwendigkeit eines schnellen Time-to-market, wurde vielfach durch immer schnellere Hardware oder mehr Ressourcen in der Cloud kompensiert. Diesen Weg gilt es zu verlassen. Die CO2-Emissionen, die durch Software entstehen, müssen konsequent reduziert werden. Das kann nur gelingen, wenn wir eine bessere Energieeffizienz als Teil unserer täglichen Arbeit als Softwarearchitekt:in sehen.
Dies war für den iSAQB e.V. der Anlass, das Advanced-Modul GREEN zu konzipieren. Dort lernen Softwarearchitekt:innen, das Thema Green Software ganzheitlich im Auge zu behalten. Dies beginnt mit der Betrachtung der Rolle der IT beim Aufhalten des Klimawandels, einer Einführung in die aktuelle Regulatorik, die Sicht auf die Anforderungen verschiedener Stakeholder und der Benennung von Handlungsfeldern in Unternehmen. Von dort geht es über das Messen und das Monitoring von CO2-Emissionen bzw. Energieverbrauch hin zum Kernthema der Softwareentwicklung. In dieses zentrale Themengebiet fällt die Energieeffizienz verschiedener Softwarearchitekturen sowie grundlegender verwendeter Konzepte, energieeffizientes Datenhandling, optimierte Algorithmen aber auch der Einfluss und das Management von Qualitätsanforderungen in Bezug auf Energieeffizienz. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Thema Cloud, sowohl bezüglich Auswahl des Providers als auch den Möglichkeiten zum CO2-armen Betrieb darin. Zuletzt finden Optionen zur Verbesserung der Energieeffizienz im Entwicklungsprozess Betrachtung.
Der Vortrag berichtet über die Entstehung des Curriculums vom Sammeln der Themen in einer Mindmap, der Findung eines kleinen GREEN-Teams und der gemeinsamen Arbeit am Thema bis hin zum fertigen Lehrplan. Er zeigt, wie und wieso verschiedenen Themen mehr Platz eingeräumt wurde und andere eher reduziert wurden. Und natürlich reden wir über das fertige Curriculum.