24. Apr. 2025

Wie wird das Smart Home zu einem Green Home? (Teil 1)

Ein Smart Home kann nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch aktiv dabei helfen, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Doch welche Technologien tragen tatsächlich dazu bei, Energie zu sparen?
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Autor:in

Kollin Freise

Eine Person liegt entspannt auf einem Sofa und hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Bildschirm des Smartphones ist eine Grafik mit einem Energieeffizienz-Label zu sehen, das die Energieeffizienz eines Hauses darstellt. Die Grafik zeigt eine farbige Skala von grün bis rot, die die Effizienzstufen anzeigt. Die Person berührt den Bildschirm, um die Informationen zu betrachten. Im Hintergrund ist ein gemütlicher Wohnraum mit einem Fenster zu erkennen.

Energie sparen ohne Komfortverlust

Smart-Home-Technologien bieten eine nachhaltige Möglichkeit, CO₂-Emissionen zu senken – und das, ohne den Komfort im Alltag einzuschränken. Aber wie funktioniert das genau?

Die Klimakrise, der steigende Energieverbrauch und die immer näher rückenden CO₂-Reduktionsziele sind Gründe, warum sich insbesondere die IT-Branche intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen sollte. Bereiche mit hohem Energieverbrauch und vielen Nutzer:innen – sei es in der Industrie oder im privaten Umfeld – bieten großes Potenzial für Green IT. Dabei spielt Software eine entscheidende Rolle, denn sie beeinflusst den Energieverbrauch erheblich.

Als IT-Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und die Umweltbelastung durch IT zu minimieren. Bereits kleine Einsparungen können durch Skalierungseffekte eine große Wirkung erzielen, insbesondere bei häufig genutzten Anwendungen. Im Idealfall geschehen diese Einsparungen, ohne das Nutzungserlebnis der Anwender:innen negativ zu beeinflussen.

Green IT im (smarten) eigenen Zuhause

Das Smart Home ist ein hervorragendes Beispiel für Skalierungseffekte, da vernetzte Geräte zunehmend Einzug in unseren Alltag halten. Laut einer Bitkom-Studie nutzt bereits fast jeder zweite Haushalt in Deutschland Smart-Home-Anwendungen. Diese Technologien können mithilfe von Sensoren, vernetzten Geräten und intelligenter Regelungstechnik den Energieverbrauch optimieren. Gleichzeitig betreffen sie den persönlichen Lebensbereich, weshalb Einsparungstechniken nicht zu invasiv sein dürfen. Ein intelligentes Zuhause bietet das Potenzial, die Lebensqualität zu steigern und gleichzeitig CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Ein smartes Entdecke, wie Smart-Home-Technologien den CO₂-Fußabdruck reduzieren, Energie sparen und Komfort bieten – Green IT für ein nachhaltiges Zuhause! kann zum Green Home werden

Ein Smart Home beschreibt ein Wohnumfeld, in dem verschiedene Geräte und Systeme miteinander vernetzt sind und automatisiert oder aus der Ferne gesteuert werden können. Diese Technologien basieren auf dem Internet der Dinge (IoT) und ermöglichen die zentrale Steuerung von Haushaltsgeräten, Beleuchtung, Heizung, Sicherheitssystemen und mehr.

Die Hauptvorteile eines Smart Homes sind Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit und Flexibilität. Bewohner:innen können beispielsweise die Heizung oder Klimaanlage anpassen, bevor sie nach Hause kommen, die Beleuchtung automatisch ein- und ausschalten oder Sicherheitskameras und Alarmsysteme aus der Ferne überwachen. Solche Systeme sind sogar in der Lage, die Vorlieben der Bewohner:innen zu erkennen und sich entsprechend anzupassen.

Die Installation eines Smart Homes reicht von einfachen Plug-and-Play-Geräten bis hin zu komplexen, integrierten Systemen. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Technologie werden Smart-Home-Lösungen immer zugänglicher und kostengünstiger, was ihre Akzeptanz und Verbreitung weiter steigert.

Doch ein Smart Home benötigt zunächst Energie, um zu funktionieren. Wie können wir also trotz des zusätzlichen Energieverbrauchs durch Smart-Home-Technologien Einsparungen erzielen?

Ansatzpunkte für Energieeinsparungen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie ein Smart Home dabei helfen kann, Energie zu sparen:

  1. Automatisiertes Abschalten nicht genutzter Ressourcen:
    Erkennt das Smart Home, dass sich niemand im Raum befindet, kann es das Licht ausschalten. Ist kein Bewohner zu Hause, wird die Heizung automatisch heruntergeregelt.
  2. Intelligente Energienutzung:
    Smart-Home-Systeme können erkennen, wann grüner Strom verfügbar ist – etwa bei Sonnenschein oder starkem Wind. Großverbraucher wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder das Laden eines Elektroautos lassen sich dann gezielt in diesen Zeiträumen betreiben.

Diese Ansätze zeigen, wie ein Smart Home nicht nur den Energieverbrauch optimieren, sondern auch aktiv zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beitragen kann.

Der Home Assistant als zentrale Plattform für ein Green Home

Ein Beispiel für eine effektive Smart-Home-Lösung ist der Home Assistant – eine Open-Source-Plattform für Hausautomation. Sie ermöglicht es Nutzer:innen, verschiedene Smart-Home-Geräte zentral zu steuern und zu automatisieren. Mein eigener Home Assistant läuft lokal und bietet dadurch nicht nur hohe Flexibilität, sondern auch maximalen Datenschutz, da keine Cloud-Dienste erforderlich sind.

Die Plattform unterstützt komplexe Automatisierungen, die auf Ereignissen, Zeitplänen, Standortdaten oder Zustandsänderungen basieren. Dank regelmäßiger Updates und einer aktiven Community entwickelt sich der Home Assistant stetig weiter, um den steigenden Anforderungen der Smart-Home-Technologie gerecht zu werden – auch im Hinblick auf Aspekte der Green IT.

2025 Green IT Home Assistant

Ein Blick in die Zukunft

Im nächsten Teil dieser Artikelreihe möchte ich darauf eingehen, wie wir mit dem Home Assistant den Übergang von einem Smart Home zu einem Green Home schaffen können. Dabei werde ich erläutern, was Green Software ist und welche Techniken existieren, um aktiv CO₂ durch Software einzusparen. Auch wenn das Smart Home hier als Beispiel dient, lassen sich diese Techniken auf nahezu jeden Bereich der IT übertragen.

Haben Sie Fragen oder Anregungen?

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