16. Mai 2023

AccoCon 2023

Design for a better world: Spannende Themen am ersten Tag AccsoCon 2023
1060 x 710 Judith Forchheim

Autor:in

Judith Forchheim

AccsoCon Day1

Motto „Design for a better world“

Am 12. und 13. Mai war es endlich wieder so weit ­– die AccsoCon, unsere interne Messe, fand in diesem Jahr in Frankfurt statt! Über dieses zweitägige Event freuen wir uns immer besonders, da alle Accsonaut:innen der fünf Standorte an einem Ort zusammenkommen. Insbesondere für neue Teammitglieder ist die AccsoCon eine großartige Möglichkeit, das gesamte Team standortübergreifend kennenzulernen! Da dies auch meine erste AccsoCon ist, möchte ich über meine Erfahrungen vom ersten Tag berichten:

Die diesjährige AccsoCon stand unter dem Motto „Design for a better world“. Der Kerngedanke? Die Idee von User Experience und nutzerfreundlichem Design der 90er Jahre reicht nicht mehr aus, um moderne und zeitgemäße Produkte zu konzipieren. Das gilt auch für Softwareprodukte und somit auch für Accso – schließlich verfolgen wir immer das Ziel, Produkte zu erschaffen, die nachhaltig, benutzerfreundlich und bedarfsorientiert sind. Dieser Fokus auf den Menschen war das zentrale Thema der AccsoCon. Wir haben uns die Frage gestellt, was das neue Paradigma des menschenzentrierten Designs für uns bedeutet und wie wir dieses nutzen können, um künftig noch bessere Produkte, Systeme und Dienstleistungen zu entwickeln.

Um sich dieser Frage anzunähern, waren auch in diesem Jahr hochkarätige, teils internationale Referent:innen mit spannenden Themen vor Ort vertreten:

  • Ulrich Weinberg behandelte in seinem Vortrag das Thema Design Thinking
  • Amancio Bouza erweiterte unser Wissen zu Human-Centered API
  • Lene Nielsen referierte über die Relevanz von Personas
  • Philipp Thesen erläuterte Design als Prinzip des Denkens und Handelns
  • Rikard Lindell sprach als Interaktionsdesigner über Dialektik der digitalen Transformation

Dank Simultanübersetzungen konnten unsere südafrikanischen Kolleg:innen den deutschen Vorträgen problemlos folgen. Durch die kleine Verzögerung in der Übersetzung wurde an einigen Stelle gleich zweimal gelacht. Auch diese Erfahrung war neu für uns und hat sich definitiv bewährt!

UX und Human Centered Design – worin liegt die digitale Transformation?

In fünf spannenden Vorträgen konnten wir uns am ersten Tag der diesjährigen AccsoCon auf verschiedenen Ebenen dem Thema Design nähern. Das Einstiegsthema „Design Thinking“ bezog sich zunächst weniger auf den konkreten Designprozess in seinen vielseitigen Facetten, sondern beantwortete eher die Frage, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten werden und welche Nachhaltigkeitsaspekte eine zentrale Rolle spielen werden. Referent Ulrich Weinberg begreift die digitale Transformation als einen fundamentalen Kulturwandel mit Fokus auf die Orientierung an echter Nachhaltigkeit und der digitalen Zusammenarbeit, sowie Vernetzung innerhalb bzw. zwischen Teams einer funktionierenden Organisationsstruktur. Besonders wichtig sei die Vernetzung innerhalb eines Unternehmens und der Weggang von klassischen hierarchischen Strukturen. Schließlich führe die Digitalisierung zu einem Musterwandel, welcher alle Ebenen der Zusammenarbeit betreffe.

Ergänzt wurden diese Eindrücke zur digitalen Transformation durch den Vortrag des Interaktionsdesigners Rikard Lindell, welcher auf Basis einer Studie über die Dialektik der Aufklärung von Horkheimer und Adorno darstellte, inwiefern wir den technologischen Fortschritt als Naturgewalt verstehen können. Anhand von beispielhaften Kunstprojekten diskutierte er eine postdigitale Synthese der Digitalisierung. Auch Lindell betonte die Relevanz der Interaktivität und übertrug diesen Gedanken auch auf Coding an sich, indem er verdeutlichte, inwiefern Code ein verbindendes Element zwischen dem Coding-Handwerk und dem entstehenden Produkt sein kann. Seinen Vortrag beendete er mit einer kleinen Musikeinlage, welche bei den Accsonaut:innen besonders gut ankam.

Auch Philipp Thesen brachte in seinem Vortrag spannende Denkanstöße ein, welche sich auf Design als Prinzip des Denkens und Handelns bezogen. In seinem Vortrag ging er auf die Entstehung des Designs ein und verdeutlichte, wie interdisziplinär Design ist und warum der Designprozess nicht rational erklärbar ist. Er zeigte auf, inwiefern Designer durch formale Gestaltungspunkte gesellschaftliche Herausforderungen, wie demographischer Wandel oder Klimaveränderungen aktiv beeinflussen können. Er stellte die Frage, weshalb Designpotenziale nicht vollends ausgeschöpft werden und zeigte beispielhaft auf, inwiefern der Wertbeitrag von Gestaltung in großen Organisationen übersehen wird. Es wurde deutlich, wie paradox es ist, dass die Mehrheit der Menschen Design als zu teuer empfindet, obwohl es für den Nutzen eines Produktes eines zentralen Mehrwert bietet.

Neben diesen thematisch übergreifenden Design-Inhalten gab es weitere Vorträge zu fachlich tiefergehenden Themen. Unter anderem referierte Lene Nielsen über die Relevanz von Personas im Design und ging dabei auf deren Besonderheiten ein, insbesondere dann, wenn sie kulturübergreifend eingesetzt werden. Im Zuge dessen ging sie ausführlich auf die Relevanz einer fundierten quantitativen Datenbasis ein.

Amancio Bouza zeigte in seinem Vortrag anhand echter Unternehmensbeispiele die Unterschiede zwischen human-centered APIs und einem klassischen API-Ansatz auf. Auf Basis dessen zeigte er sowohl Positiv- als auch Negativbeispiele von human-centered APIs: Diese verdeutlichten anschaulich, wie dieser Ansatz den Nutzen von human-centered APIs revolutionierte. Gleichzeitig zeigten sie auch, dass Technologien so revolutionär sein können, wie sie wollen – wenn die Kultur der der späteren Nutzenden nicht berücksichtigt wird, sind Innovationen hinfällig, obwohl sie technisch auf dem neuesten Stand sind.

Was nehmen wir vom ersten Tag der AccsoCon 2023 mit?

Der erste AccsoCon-Tag bestand dank dieser vielfältigen Vorträge aus einem Mix aus Wissensinput und Euphorie, aufgrund dessen, dass das gesamte Accso-Team vor Ort war. Natürlich haben wir uns nach den Vorträgen untereinander ausgetauscht und eine zentrale Erkenntnis begegnete mir immer wieder: Design umfasst viel mehr als die reine Optik oder Gestaltung eines Produktes, welche wir auf den ersten Blick sehen. Vorträge, wie die von Amancio Bouza haben gezeigt, dass Design auch völlig verdeckt und technisch sein kann.

Alles in allem war Tag eins der AccsoCon sehr informativ und lieferte uns spannende Denkanstöße für unsere tägliche Arbeit bei Accso. Wir sind gespannt, wie wir unser neu erworbenes Wissen künftig umsetzen können und wie sich dieser Wandel in unserer Arbeit niederschlägt.

Stefan Jacobs

AccsoNet-Leitung
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Jacobs Stefan Raute