27. Jan. 2021

NEW WORK – nicht nur bei gutem Wetter

Welche Stärken ziehen wir im Arbeitsalltag und in der Pandemiezeit aus der Anwendung von New Work?
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Autor:in

Sven Euting

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Stärken, die wir bei Accso aus New Work ziehen

In diesem Beitrag geht es nicht um das Buzzwords „New Work“– es geht um die Praxis. Hier sind drei Beispiele für Stärken, die wir im Arbeitsalltag – und insbesondere in der Pandemie – aus der Anwendung von New Work bei Accso ziehen

Beispiel 1: Ortsunabhängige Arbeit

Arbeite dort, wo es für dich und deine Arbeit richtig ist. Dieses Credo klingt einfach. Hinter dem Credo verstecken sich aber ein paar Voraussetzungen, ohne die es in der Praxis nicht ginge. Das beginnt bei der Hardware, reicht über die Anwendungen und greift bis hin zur Raumgestaltung. Mobile Geräte sind für alle die Grundausstattung, also Notebook und Smartphone. Mobile Geräte sind nur eine Voraussetzung, die Anwendungen darauf müssen ebenfalls ortsunabhängig sein. Die Software muss aus jedem WLAN sicher, zuverlässig und schnell verwendbar sein. Mobilität gilt auch im Büro: wir verzichten auf fest zugeteilte Arbeitsplätze. Das heißt nicht, dass sich nicht Lieblingsplätze und Routinen entwickeln. Es heißt vielmehr, dass jeder Platz für jeden geeignet ist und dass zwischen Open-Space, Besprechungsraum, Viererbüro und Telefonzelle gewählt werden kann.

Die Stärke Mobilität haben wir insbesondere erfahren, als Corona den normalen Arbeitsort von einem Tag zum anderen nach Hause verlegte. Der Schritt Home-Office-First für knapp 150 Menschen war ein großer. Er fiel uns aber leicht, weil die Ausstattung vorhanden und die virtualisierte Zusammenarbeit geübter Alltag ist ( SZ Artikel zum Thema ). Dass die Ortsunabhängigkeit noch nicht vollkommen ist, zeigt sich am Beispiel von Abrechnungsprozessen, die papiergebundenen ablaufen. Noch.

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Früher, ohne Videokonferenz, Breitbandleitung oder Dateiserver, konnte man nur vor Ort zusammenarbeiten. Aber diese Vergangenheit sollte nicht heute bestimmen, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produktiv sein können. Für uns bleibt das Büro ein wichtiger, ein zentraler, weil sozialer Ort, um zusammenzukommen und zusammenzuarbeiten. Nicht weil man muss, sondern weil man situativ zwischen Alternativen wählt. Denn die Fähigkeit ortsunabhängig produktiv zu sein, erlaubt allen, den Arbeitsalltag mit der Lebenssituation individuell zu balancieren – und insgesamt steigert es die Flexibilität unserer Organisation.

Beispiel 2: Smarte Selbstorganisation

Es gibt immer Dinge, die knapp sind. So schränkt die Pandemie das Büro auf wenige Arbeitsplätze pro Tag ein. Aber auch steigende Büromieten, wachsendes Umweltbewusstsein und wechselnde Arbeitsorte sind Treiber für eine smartere Verwendung des Vorhandenen. Die heutigen Herausforderungen sind hinlänglich bekannt: effektiv die Belegung begrenzen, notfalls Kontakte nachverfolgen können und trotzdem bestmöglich die individuellen und betrieblichen Bedürfnisse berücksichtigen. Wir sind dann stark, wenn wir diese Herausforderungen effizient und vor allem langfristig lösen. Das schafft keine Excelliste und kein Sekretariat. Das gelingt durch Selbstorganisation, denn die Kolleginnen und Kollegen können am besten selbst einschätzen, wann das Büro der bessere Arbeitsort ist. Damit das Zusammenspiel dann insgesamt klappt, braucht es noch klare Regeln – ein System. Und ein System bleibt nur im Einsatz, wenn es sich leichtgewichtig und anwenderfreundlicher in den Alltag integriert. Deswegen haben wir die App ShareMate entwickelt. So können wir über alle Standorte hinweg eine faire Vergabe der Büroplätze sicherstellen.

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Beispiel 3: Bedingungslos mitgestalten

Welches System zur Gehaltstransparenz sollen wir anwenden? Wie werden die neuen Büroräume gestaltet? Wer leitet die Fachgruppe Machine Learning? Welches Team überarbeitet die Projektleitplanken? Es gibt viel zu entscheiden, viel zu gestalten. Die entscheidende Frage ist, wer sich dabei beteiligen kann und welche Voraussetzungen dafür gelten.

Der klassische, leicht überspitzte, Änderungsprozess ist: zuständiges Ressort identifizieren, Fachgruppe erarbeitet einen internen Vorschlag, Ressortleiter hebt oder senkt den Daumen, E-Mail informiert alle über die Änderung. Dabei sind gerade Beteiligungsmöglichkeiten ein entscheidendes Werkzeug, um Menschen mehr anzubieten als irgendeine Arbeitsstelle in der IT – und damit auch mehr zu bekommen als puren Zeiteinsatz.

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Wer sich einbringen kann, hängt nicht von der Karrierestufe, Teamzugehörigkeit oder Berufserfahrung ab. Was zuallererst zählt ist Leidenschaft für das jeweilige Thema, wir sagen Herzblutprotagonisten. In den eingangs genannten Beispielen sind dies die Werkstudentin genauso wie ein Geschäftsführer. Das erfordert Mut, gegenseitigen Respekt und nicht selten Moderation. Es kann anfangs etwas beschwerlich wirken, es zahlt sich jedoch aus. Die Stärken entstehen durch ein Mehr an Qualität und vor allem Akzeptanz. Denn zum einen bereichern unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungswelten das Arbeitsergebnis, da sie sicherstellen, dass nicht nur durch eine enge Brille geschaut wird. Zum anderen schafft der Abgleich von Perspektiven und Meinungen ein Verständnis für die Aufgaben und Herausforderungen anderer.

Und bitte nicht falsch verstehen: jede(r) kann sich einbringen, aber nicht alle zugleich beim selben Thema. Das ist auch gar nicht notwendig, wenn es viele Möglichkeiten der Partizipation gibt. Das beginnt bei einer jährlichen Gesamtmitarbeiterbefragung, reicht über fachliche Communities bis hin zum fünf-köpfigen Arbeitskreis. Wir wissen, dass hoch qualifizierte und intelligente Menschen mitgestalten wollen und setzen auf diese Stärke auf allen Ebenen.