Ein Messebericht
Auch 2019 war Accso wieder stark auf der JAX vertreten. Mit einem Vortrag, als Bronze-Sponsor, einem Messestand und vielen Teilnehmern! Hier wollen wir von unseren Eindrücken berichten.
Agile ist tot!
Während ein Teil der Besucher mit diversen Workshops zu Themen wie z.B. Domain-Driven Design, Penetration Testing oder Microservices am Montag in die JAX-Woche starteten, besuchten wir den Agile-Day. Eine Vortragsreihe über verschiedene Aspekte der agilen Software-Entwicklung lud zum Nachdenken und Diskutieren ein. Die erste Session von Thomas Much mit dem Titel „Agil ist tot. Lang lebe Modern Agile!“ etwa, führte vor Augen, wie weit der Projektalltag manchmal von den Ursprüngen des Agilen Manifests abrückt. Oft spielen wir ein „agiles Theater“: Wir kaufen JIRA, treffen uns zu Dailys, die zu Statusmeetings mutiert sind und spielen unsere Rollen, ohne dabei die eigentlichen Prinzipien und Werte zu leben. Noch düsterer wird das Szenario, wenn das Team unfreiwillig auf die dunkle Seite, dem „Dark Agile“, wechselt. Hier wird die Transparenz von Außenstehenden ausgenutzt, um mehr Druck auf das Projektteam auszuüben.
18 Jahre nachdem das agile Manifest veröffentlicht wurde, hat sich nun die Bewegung „Modern Agile“ gebildet, die mit ihren vier Prinzipien „Make People Awesome“, „Make Safety a Prerequisite“, „Experiment & Learn Rapidly“ und „Deliver Value Continuously“ auf die ursprünglichen Richtlinien aufsetzt und ein neues Bewusstsein für ein modernes, gutes, agiles Arbeiten schafft.

Abwärtskompatible APIs
Auch Vorträge ohne viele Buzzwords schafften es ins JAX-Programm: In dem Beitrag „Abwärtskompatible APIs“ von Arne Limburg ging es nur vordergründig um die Kompatibilität. Die Abhilfe, die er dann für die mögliche Versionierungshölle in REST APIs vorstellte, bewirken aber auch Architekturverbesserungen in klassischen Enterprise-Systemen. So führt ein sauberes Design zu schlankerem Mapping zwischen den einzelnen Schichten, die dort normalerweise anzutreffen sind. Seine Vorschläge waren zahlreich und sehr praxisnah und lassen sich direkt ohne Redesign der gesamten Anwendung umsetzen. Diese bleibt dadurch auch längerfristig besser wartbar, als wenn das Mapping zwischen den Schichten Änderungen umsetzt.
Zwischendurch aufgeschnappt
Kubernetes Cloud Hosting aus Köln
Ein Cloud-Hoster mit betriebsfertigem Kubernetes im Angebot fand sich nicht nur im JAX Plaza in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Accso-Stands. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass unsere Niederlassungen auch in Köln nur wenige hundert Meter voneinander entfernt liegen. Das spontane Gespräch am Stand ergab: PlusServer betreibt neben mehreren anderen Rechenzentren auch eines in Düsseldorf mit BSI-zertifizierter Sicherheit. Neben dem vermeintlichen Argument, unabhängig von amerikanischen Verhältnissen anbieten zu können, werten PlusServer ihre Ausstattung mit Services zu Sicherung und Vereinfachung des Betriebs als Vorteil gegenüber reinen Kubernetes Clustern.
Wäre doch schön, im Projekt den Kubernetes Cluster vom Hoster um die Ecke anbieten und abstimmen zu können…
Performance Monitoring und Debugging für produktive Java-Systeme
Überwachung und Analyse von Java-Prozessen demonstrierte Fusion Reactor im Messegelände der JAX. Es soll ausreichen, Fusion Reactor auf einen Java Prozess anzusetzen, um alle möglichen Aspekte der laufenden Java-Anwendung zur Laufzeit per Web-Oberfläche analysieren zu können – ohne wesentliche Performance-Verluste. Fusion Reactor vereint sozusagen einen Debugger und Profiler ähnlich denen in gängigen IDEs, allerdings auf produktive Java-Prozesse anwendbar.
Organisation
Aufgrund der Renovierung der Mainzer Rheingoldhalle musste die JAX dieses Jahr in die Gutenbergsäle, das Hilton-Hotel und einige Säle im Mainzer Rathaus ausweichen. Der Hauptsaal der Rheingoldhalle stand nicht zur Verfügung. Organisatorisch führte das zu längeren Pausen, da die vier Gutenbergsäle für die Keynotes morgens und mittags jeweils zusammengelegt werden mussten, um einen großen Saal zu bilden, und weil die Aufteilung auf mehrere Gebäude zu längeren Wegen führte. Der Foyerbereich mit Ausstellern und Catering verlagerte sich größtenteils in ein Festzelt vor der Messehalle auf den Rathausplatz. Montags gab es, vielleicht auch wegen der Bauarbeiten, noch Probleme mit der Bild- und Tontechnik, aber zu den Hauptbesuchertagen ab Dienstag lief alles prima.

Unterhaltsames auf der JAX
Bekannte Gesichter wie Eberhard Wolff und Carola Lilienthal hielten wieder einige Vorträge in gewohnt guter Qualität. Obwohl es hier thematische Überschneidungen zu ihren Vorträgen auf früheren Konferenzen gab, fühlten wir uns gut unterhalten und informiert.
Abends gab es am Messe-Mittwoch ebenfalls sehr unterhaltsame Vorstellungen zu Ernährung, Agilität und Security. Die Teilnehmer von Accso saßen vollzählig in der von Christian Schneider veranstalteten Securiy Night(-mare) Session. Das klappte trotz notwendiger Internetverbindung bei jedem Teilnehmer für die Quiz-App (kahoot.it) auf dem Handy technisch problemlos. Wir wurden sogar Erster!
Bester Messestand
Der Preis für den besten Messestand vergeben wir dieses Jahr nicht an unseren eigenen, sondern an Viadee. Dort gab es bei einem Quiz nicht nur Legofiguren zu gewinnen, man konnte sich sogar (kostenlos) von einem professionellen Karikaturenzeichner verewigen lassen. Der Andrang war groß, es gab eine Warteliste, aber das hat sich gelohnt. Die Ergebnisse können sich durchweg sehen lassen!


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