Olivier Le Moal/shutterstock.com

10. Juni 2014 / von Franziska Leis

Kundenindividuelles
Reporting
auf neuer
Basis

Was war die Aufgabe?

Die Firma BNP Real Estate bietet ihren Kunden im Bereich Property Management maßgeschneiderte Reportings an. Dazu gehören zum Beispiel Rent Rolls (Übersichten über vermietete Mietflächen) und Soll-Ist-Übersichten über Buchungskonten. Bisher wurden die Reporte individuell per C# entwickelt und in der Regel als Excel-Sheet (über APIs von Microsoft-Office) oder als CSV-Datei bereitgestellt. Im Rahmen eines strategischen Projektes sollte das individuelle Reporting auf eine Business Intelligence Lösung umgestellt werden. Ein beauftragtes Beratungsunternehmen hatte zu diesem Zweck eine Short List mit BI-Produkten erstellt, die als technische Grundlage empfohlen werden.

 
Was haben wir gemacht?

Basierend auf der Short List hat Accso zunächst ein Proof of Concept durchgeführt, bei dem eine im Hause BNP Real Estate als technisch schwierig umsetzbare Aufgabe (Zahlungsrückstände über Zeitfenster) mithilfe zweier der Shortlisten-Kandidaten exemplarisch umgesetzt wurde. In einer anschließenden Bewertung hat sich Cognos als am besten geeignet herauskristallisiert und wurde als BI-Komponente für das produktive System gewählt.

Accso hat im Folgenden eine komplette Neuimplementation der Reportingsystems durchgeführt. Das neu konzipierte Data Warehouse auf Basis von Microsoft SqlServer wird aus zwei großen operativen System bewirtschaftet. Es beinhaltet alle fachlich relevanten Daten als dritte Normalform mit Kenntniszeitpunkthistorie. In komplexen Data Marts werden die Daten für die Kundenreports aufbereitet und über Cognos ausgewertet. Die gesamte Datenbewirtschaftung (ETL=Extraction, Transformation, Load) ab den Quellsystemen bis zur Oberkante des Data Warehouse wurde mit dem Open Source Produkt Talend Open Studio umgesetzt.

Da Cognos von Haus aus keine Unterstützung von Excel-Templates und ZIP-Dateien mitbringt, wurde ein leichtgewichtiges Web-Frontend („BI Web Application“) bereitgestellt, das die Daten von Cognos über eine C#-API abholt und weiter aufbereitet. Der Endanwender interagiert im Rahmen des Kundenreportings dann ausschließlich mit dem Web-Frontend im BNP Intranet.

Screenshots zu BNPP BI - Projekt
Was bringt das dem Kunden?

Während der technischen Umsetzungsphase wurde das Altsystem bezüglich der implementierten Fachlichkeit analysiert. Gemeinsame Aspekte über mehrere Reporte bzw. Kunden hinweg wurden vereinheitlicht und jeweils nur einmal im BI-System bereitgestellt. Dadurch konnte die Anzahl der fachlichen Varianten in Rücksprache mit den Fachseiten deutlich reduziert werden, was die spätere Wartbarkeit erhöht. Da die meisten Kennzahlen im Data Warehouse vorberechnet werden, sind die Ausführungszeiten der Reporte gegenüber dem Altsystem größtenteils deutlich verkürzt worden. Und weil durch die Datenhaltung im Data Warehouse insgesamt die Reportausführung von den operativen Systemen entkoppelt wurde, gibt es keine gegenseitige negative Beeinflussung mehr, besonders zu Stoßzeiten zu den jeweiligen Monatsanfängen.

Auf Basis des Data Warehouses wurden außerdem eine Reihe von Business Quality Checks implementiert, die Inkonsistenzen der fachlichen Daten in den operativen Systemen aufspüren und als Cognos-Bericht dem Fachspezialisten bereitstellen. Durch dieses Feedback kann die Qualität der operativen Daten sukzessiv verbessert werden, was auch außerhalb des BI-Systems einen Vorteil bringt.

Mittelfristig und langfristig kann das BI-System dazu dienen, auch BNP-interne Kennzahlen zu analysieren und im hauseigenen Reporting bereitzustellen. Das BI-System bietet bereits alle erforderlichen Daten- und Kontrollstrukturen, die bei Bedarf um die fachlichen Anforderungen anderer Firmenbereiche erweitert werden können.

Autor

Weitere Artikel

Das könnte Sie auch interessieren